Democracy-Slam

Alle erheben sich, als der Bundespräsident den alten Plenarsaal des Bundesrates in Bonn betritt. Und nach ein paar einleitenden Worten durch die Staatssekretärin und Präsidentin des Bundesrates Dr. Ute Rettler geht es auch schon los. Fatima, Layana, Noshi, Sophie, Hannah und Maurice präsentieren ihre Democracy-Slams, die sie mit weiteren Jugendlichen in einem von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) organisierten Workshop erarbeitetet hatten. Sie machen in dieser Kunstform deutlich, was denn das nun beinahe 70 Jahre alte Grundgesetz mit ihnen heute persönlich zu tun hat. Da geht es etwa um künstlerische Freiheit, um die Meinungsfreiheit, das Recht auf körperliche Unversehrtheit und darum, dass „Freizügigkeit“ nicht nur bedeutet, sich aufreizend zu kleiden, sondern vor allem das Recht meint, sich in Deutschland frei bewegen zu dürfen. Nicht nur die anwesenden rund 130 Schülerinnen und Schüler sind begeistert, auch Steinmeier und Büdenbender strahlen und jubeln.

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Im anschließenden Gespräch geht es um Fragen rund um die Themen Demokratie und Grundgesetz. Was bedeutet Demokratie? Was bewog den Parlamentarischen Rat vor 70 Jahren, ein Grundgesetz zu verfassen? Welche Rechte, aber auch Pflichten sind darin verankert? So sei Demokratie nichts, was vom Himmel gefallen sei, so der Bundespräsident. Sie sei viel mehr etwas, wofür man kämpfen müsse, etwas, was nur funktioniere, wenn sich möglichst viele daran beteiligen. Auch Kritik wird laut. So merken die anwesenden Jugendlichen an, dass Frauen in vielen Berufen immer noch ein geringeres Gehalt ausgezahlt bekämen als Männer und ihnen der Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Babypause erschwert werde. Auch fragen sie sich, wie zuverlässig Quellen aus den sozialen Netzwerken sind, etwa dann, wenn sie sich über das politische Geschehen informieren wollen. Weiter befürchten sie, dass soziale Armut zu Ungleichheit führe, weil kulturelle Teilhabe erschwert werde. Außerdem müsse, so eine Schülerin, Umweltschutz eine deutlich größere Beachtung finden, gar im Artikel 1 des Grundgesetzes verankert werden. Steinmeier und Büdenbender machen Mut. So habe sich zum Beispiel durch die Quote die Situation für Frauen deutlich gebessert, so Büdenbender. Aber Frauen müssten weiter kämpfen und diskrimierende Strukturen aufbrechen. Sie sollten einfach mal „das Herz über die Hürde schmeißen“ und sich zum Beispiel im Beruf mehr zutrauen. Und wenn man sich um Dinge kümmere, könne man sie verändern, so Steinmeier.

Doch bekanntlich kommt das Beste zum Schluss – zumindest was die Nähe zum Bundespräsidenten betrifft. Denn nach dem Gruppenfoto mischen sich Steinmeier und Büdenbender im Foyer unter die Schülerinnen und Schülern. Face to face reden sie miteinander und hören einander zu - und natürlich wird auch das ein oder andere Selfie gemacht.

Katja Mallebré

Vielen Dank an die Bundeszentrale für politische Bildung und das Haus der Geschichte für die Organisation dieser Veranstaltung und die Erlaubnis, die Fotos zu verwenden.

Den Bericht der Lokalzeit Bonn vom 31. August 2018 sehen Sie hier:

https://www.facebook.com/wdrlokalzeitbonn/videos/2067328843288471/

Die Veranstaltung mit Democracy-Slam und anschließendem Gespräch sehen Sie hier:

https://de-de.facebook.com/bpb.de/videos/1974598399506208/

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